Social Entrepreneurship für die Wirtschaft

Geld allein macht nicht glücklich – Social Entrepreneurship bietet der Wirtschaft Lösungen für aktuelle und kommende Herausforderungen

Das Potenzial von Social Entrepreneurship für die Wirtschaft

Social Entrepreneurship ist ein Wirtschaftszweig, der zeigt, wie dringend benötigte sozial-ökologische Innovationen mit unternehmerischen Mitteln kombiniert werden können. Auch wenn insbesondere in den letzten Jahren ein Trend zu sozialunternehmerischen Gründungen zu erkennen ist, ist das kein neues Phänomen: schon im 19. Jahrhundert entwickelte z.B. Friedrich Wilhelm Raiffeisen das Genossenschaftsmodell, um Landwirten eine bessere Absicherung von Ernteausfällen zu ermöglichen – ein echter Sozialunternehmer. Ebenso Florence Nightingale, die im gleichen Jahrhundert die Krankenpflege mit der ersten, nicht konfessionellen Krankenpflegeschule professionalisierte.
Sozialunternehmen arbeiten häufig an gesellschaftlichen Herausforderungen, die auch für konventionelle Unternehmen sehr relevant sind, wie zum Beispiel der Klimawandel, der Fachkräftemangel oder eine sozial-nachhaltige Ausrichtung der Wertschöpfungs- und Lieferketten.

Klimaschutz unternehmerisch voranbringen

SEND hat 2019 gemein­sam mit anderen Ver­bän­den Entre­pre­neurs For Future ins Leben gerufen. Dort ver­net­zen sich über 4500 Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer – Sozi­al­un­ter­neh­men und klas­si­sche Unter­neh­men – die heute schon Kli­ma­schutz vor­an­brin­gen. Sie setzen sich dafür ein, dass die Wirt­schaft mit inno­va­ti­ven Pro­duk­ten, Tech­no­lo­gien, Dienst­leis­tun­gen und Geschäfts­mo­del­len Umwelt- und Kli­ma­schutz unterstützt!

Dem Fachkräftemangel innovativ und inklusiv begegnen

Viele Sozi­al­un­ter­neh­men arbei­ten daran, benach­tei­li­ge Men­schen in den ersten Arbeits­markt zu bringen und ent­wi­ckeln dafür häufig inno­va­ti­ve und hoch­wirk­sa­me Ansätze, zum Bei­spiel bei der Inte­gra­ti­on von geflüch­te­ten Men­schen, bei der Schu­lung und Ver­mitt­lung von Men­schen mit Behin­de­run­gen oder bei För­de­rung von jungen Men­schen ohne Ausbildungsplatz.

Einkauf und Lieferketten sozial-nachhaltig gestalten

Der Gesetz­ge­ber aber auch Kund:innen und Anteilseigner:innen fordern von allen Wirt­schafts­un­ter­neh­men ein stär­ke­res Bekennt­nis zu nach­hal­ti­gem Wirt­schaf­ten. Hier kann der Einkauf eines Unter­neh­mens einen wesent­li­chen Beitrag leisten. Ob bei der Büro­austat­tung, im Cate­ring oder bei Per­so­nal­dienst­leis­tun­gen – Sozi­al­un­ter­neh­men können in den unter­schied­lichs­ten Berei­chen Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen anbie­ten. Darüber hinaus gibt es viele sozial-inno­va­ti­ve Lösun­gen, die Unter­neh­men dabei unter­stüt­zen können, ihrer sozia­len Ver­ant­wor­tung gegen­über Lieferant:innen und deren Ange­stell­ten entlang der glo­ba­len Lie­fer­ket­te gerecht zu werden.

Die Werte der ehrbaren Kaufleute

Sozi­al­un­ter­neh­men und Unter­neh­men aus dem klas­si­schen Mit­tel­stand sind sich oft sehr ähnlich. Beide berufen sich eher auf die Werte der ehr­ba­ren Kauf­leu­te als auf die soge­nann­ten Uni­corns aus dem Silicon Valley. Die lang­fris­ti­ge Ein­bin­dung von Kund:innen, Mit­ar­bei­ten­den und die regio­na­le Ver­an­ke­rung ist ihnen wichtig. Sie handeln wer­te­ori­en­tiert und gesell­schaft­lich ver­ant­wor­tungs­voll und wollen diese Werte auch zukünf­tig ver­an­kert wissen. Deshalb unter­stütz­ten viele Sozi­al­un­ter­neh­men, gemein­sam mit vielen mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, den Gesetz­ent­wurf einer Rechts­form für Ver­ant­wor­tungs­ei­gen­tum, um den Unter­neh­mens­zweck und somit die Wirkung zukünf­tig sicherzustellen.

Wirtschaft will mehr Klimaschutz

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