Zukunftshauptstadt Berlin? Berliner Sozialunternehmen sind bereit!

26.01.2023

Zukunftshauptstadt Berlin? Berliner Sozialunternehmen sind bereit!

Am 12. Februar wird in Berlin neu gewählt. Ein guter Zeitpunkt noch einmal genau zu schauen, wie es um die Förderung von Sozialen Innovationen und sozialunternehmerischen Lösungen in der Hauptstadt steht! Denn das Potenzial ist gewaltig.

Berlin ist Hotspot für Social Entrepreneurship in Deutschland

Die Stadt ist ein echter Hotspot. Knapp ein Fünftel der für den Deut­schen Social Entre­pre­neur­ship Monitor 2021/2022 (DSEM) befrag­ten Sozi­al­un­ter­neh­men sitzen in der Haupt­stadt. Auch die Ber­li­ner Inves­ti­ti­ons­bank liefert beein­dru­cken­de Zahlen: So beschäf­ti­gen Sozi­al­un­ter­neh­men ganze 14 % der Berliner:innen und erwirt­schaf­ten dabei 5 % der städ­ti­schen Brut­to­wert­schöp­fung. Und das, obwohl es immer noch an pas­sen­der Infra­struk­tur und bedarfs­ge­rech­ter Unter­stüt­zung fehlt. Deshalb ist es jetzt wichtig ihre Exis­tenz zu sichern, sie bei ihrer Ent­fal­tung zu unter­stüt­zen und so ihr volles Poten­zi­al für die drin­gend benö­tig­te sozial-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on aus­zu­schöp­fen. Eine zen­tra­le Rolle spielen hier die Land­tags­wah­len in Berlin und kon­kre­te Maß­nah­men in der fol­gen­den Legis­la­tur­pe­ri­ode. Denn aktuell handelt die Politik nicht ent­schie­den genug.

Die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen Ber­li­ner Sozi­al­un­ter­neh­men stehen, sind viel­fäl­tig, liegen aber ins­be­son­de­re im Bereich Finan­zie­rung. Laut dem DSEM (Son­der­aus­wer­tung Berlin, Seite 78) sind die größten Hürden:

  • pas­sen­de Anschlussfinanzierungen
  • zu wenig gedul­di­ges Kapital
  • zu wenig öffent­li­che Unterstützungssysteme
  • der erschwer­te Zugang zur öffent­li­chen Vergabe
  • unpas­sen­de finanz­po­li­ti­sche Rahmenbedingungen

Best Practice in Berlin

Gleich­zei­tig gibt es tolle Bei­spie­le, wie die För­de­rung sozi­al­un­ter­neh­me­ri­scher Akteure aus­se­hen kann. Das Projekt Social Economy Berlin schafft Sicht­bar­keit für Sozi­al­un­ter­neh­men, erleich­tert Gründer:innen ihren Start und schafft ein Netz­werk zur För­de­rung der sozia­len Öko­no­mie. Die Umset­zung erfolgt durch uns gemein­sam mit dem Tech­no­lo­gie­netz­werk Berlin e.V. und wird finan­ziert vom Senat. Auch Leucht­turm­pro­jek­te wie der Impact Hub Berlin zeigen, wie ein Öko­sys­tem Sozia­ler Inno­va­tio­nen funk­tio­nie­ren kann. Seit Früh­jahr 2022 bietet der Co-Working Space in Neu­kölln Arbeits­plät­ze und Ver­net­zungs­an­ge­bo­te für Sozialunternehmer:innen und spielt eine wich­ti­ge Rolle bei der Pro­fes­sio­na­li­sie­rung des Sektors.

Trotz bestehen­der Best Prac­ti­ce Bei­spie­le und einem flo­rie­ren­den Öko­sys­tem fehlt es an der not­wen­di­gen Infra­struk­tur und breiten Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten zur För­de­rung sozi­al­un­ter­neh­me­ri­scher Lösungen.

Unsere Forderungen für die kommende Legislaturperiode

Unsere Regio­nal­grup­pe Berlin und die Ber­li­ner Regio­nal­grup­pe des Gemein­wohl-Öko­no­mie Berlin-Bran­den­burg e.V. haben fünf kon­kre­te For­de­run­gen erar­bei­tet, die die Ber­li­ner Politik berück­sich­ti­gen muss, um das Öko­sys­tem zu stärken. Gerade mit Blick auf die Land­tags­wah­len in Berlin ist es wichtig, dass die Politik die Stimmen aus dem Social Entre­pre­neur­ship Sektor hört und die For­de­run­gen mit in die kom­men­de Legis­la­tur­pe­ri­ode nimmt.

Unsere 5 Forderungen:

Der Ber­li­ner Haus­halt und neue Gesetze müssen wir­kungs­ori­en­tiert aus­ge­rich­tet sein: Sie müssen kon­se­quent auf den Kli­ma­schutz und die glo­ba­len Ent­wick­lungs­zie­le ein­zah­len. Berlin muss sich Paris-konform ver­hal­ten und wirken. Dafür muss Berlin auch die im aktu­el­len Koali­ti­ons­ver­trag fest­ge­hal­te­ne Erstel­lung einer Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie ver­fol­gen und diese in allen künf­ti­gen Stra­te­gien (z.B. Inno­va­ti­ons­stra­te­gie und Startup-Agenda) anwenden.

Sozi­al­un­ter­neh­men erhal­ten ver­bes­ser­ten Zugang zu öffent­li­chen Auf­trä­gen und För­der­mit­teln, der ihrer posi­ti­ven gesell­schaft­li­chen Wirkung gerecht wird. Die öffent­li­che Ver­wal­tung wird durch sys­te­ma­ti­sche Schu­lun­gen über die Mög­lich­kei­ten zur Berück­sich­ti­gung von sozia­len und öko­lo­gi­schen Kri­te­ri­en in der öffent­li­chen Beschaf­fung sensibilisiert.

Alle öffent­lich geför­der­ten Inku­ba­ti­ons- und Akze­le­ra­ti­ons­pro­gram­me werden durch sys­te­ma­ti­sche Bil­dungs­an­ge­bo­te zum gemein­wohl­ori­en­tier­ten Unter­neh­mer­tum erwei­tert. Gründer:innen und Unternehmer:innen lernen früh­zei­tig und lang­fris­tig, wie sie gemein­wohl­ori­en­tier­te Unter­neh­mun­gen starten, eta­blie­ren und wachsen lassen. Bestehen­de und erfolg­rei­che Ange­bo­te wie “Social Economy Berlin” oder “Ort des nach­hal­ti­gen Wirt­schaf­tens” werden dafür geschaf­fen, ver­ste­tigt und weiter ausgebaut.

Berlin wird bei neuen Finan­zie­rungs­for­men Vor­rei­ter und inspi­riert so auch die private Kapitalgeber:innenwirtschaft zur Erwei­te­rung ihrer Ange­bo­te. Es sollten dafür alle öffent­li­chen För­der­pro­gram­me auf ihren Beitrag zu den Trans­for­ma­ti­ons­be­dar­fen und zum Gemein­wohl geprüft werden. Mit neuen Ange­bo­ten, die neben öko­no­mi­schen auch öko­lo­gi­sche und/oder soziale Ziele als Erfolgs­kenn­zah­len mit ein­be­zie­hen, wird der Fokus auf gemein­wohl­ori­en­tier­te Geschäfts­mo­del­le gelegt. Neue Kon­zep­te im Bereich Darlehens‑, Umsatz- oder Wir­kungs­ori­en­tie­rungs­fi­nan­zie­rung werden erprobt und, wenn erfolg­reich, ver­ste­tigt. Sti­pen­di­en werden prio­ri­tär an Gründer:innen ver­ge­ben, die Leis­tun­gen für gesell­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen ent­wi­ckeln und anbieten.

Für eine stra­te­gi­sche Aus­rich­tung aller Unter­neh­men auf die gesell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen wird die Wir­kungs­mes­sung finan­zi­ell geför­dert. Diese För­de­rung gilt für Unter­neh­men, die bereits heute ihre sozial-öko­lo­gi­sche Wirkung messen und berich­ten, als auch für die Unter­neh­men, die damit begin­nen möchten.

Wir freuen uns darauf, uns mit einem lösungs­ori­en­tier­ten und aktiven Abge­ord­ne­ten­haus als Partner an unserer Seite für die Eta­blie­rung und Ska­lie­rung von sozi­al­un­ter­neh­me­ri­schen Lösun­gen für gesell­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen in Berlin ein­zu­set­zen. #Gemein­sam­Wir­ken

Ansprechpartnerin

Jessamine Davis
Leitung Politik

Positionspapier zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses 2023

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